Bruno Peinado : CASINO INCAOS – Baroque Courtoisie

Für sein umfangreiches und ständig wachsendes Werk bedient sich der 1970 geborene Künstler Bruno Peinado aus den verschiedensten Bereichen des Kulturbetriebs im weitesten Sinne. Ausgangspunkt seiner Reflexionen und Bestandteil seiner Arbeit sind - um nur einige Bereiche zu nennen - Literatur, Kunstgeschichte, Kino, Musik, Werbung, Popkultur, Fernsehen und Comic. Er zitiert und stellt Bezüge her, um diese zu umzukehren und neu zu interpretieren. Gleich den feinen Risslinien eines von einer Faust getroffenen Spiegels breitet sich der Werkkorpus in alle Richtungen aus und besteht aus einer Vielfalt von Elementen, die miteinander verbunden sind, sich durchdringen oder kollidieren.

Auch die monografische Ausstellung im Casino Luxembourg mit dem Titel CASINO INCAOS - Baroque Courtoisie entwickelt sich um dieses Prinzip ebenso dynamischer wie kreativer Wechselbeziehungen. Von Beginn an als barocke Installation für den gesamten Ort konzipiert, besteht die Ausstellung im Wesentlichen aus neuen Produktionen, die eigens zu diesem Anlass geschaffen wurden.

Erster Akt der Ausstellungsinszenierung war die neue Anordnung der Leuchtbuchstaben an der Gebäudefront - aus CASINO wurde das Anagramm INCAOS. Im nächsten Schritt erfolgte die Entwicklung eines komplexen Beziehungsgeflechts zwischen den Ausstellungsobjekten. Bruno Peinado ist in seiner Konzeption seinem Leitgedanken verhaftet geblieben und hat bewusst auf eine lineare Präsentation seiner Werke verzichtet. Einige ältere Werke hat er überarbeitet, um einen Bezug zu den neuen Produktionen herzustellen.Auch der Ort selbst ist für den Künstler weit mehr als schlichtes Schaufenster oder Präsentationsraum seiner Kunst, sondern er wird selbst zum Akteur der Ausstellung, rückt die Werke mal ins Licht und lässt sie an anderer Stelle im Dunkeln. Mit dem Verzicht auf einen linearen Ausstellungsparcours entführt Bruno Peinado den Besucher in ein fürwahr „barockes Chaos" von überwältigender visueller Wirkung.