Direkt zum Inhalt
Antoine_Prum_AB.jpg

Actions Urbaines

Künstler*in(nen)
Biefer & Zgraggen, Filippo Falaguasta, Thomas Hirschhorn, Marcus Kreiss, Robert Milin, Tania Mouraud, Lucy Orta, Cécile Paris, Antoine Prum, Angel Vergara
Kurator*in(nen)
Enrico Lunghi

Im Sommer 1996 finden Installationen und Performances von zehn Künstlern in den Städten Luxemburg und Metz statt. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Casino Luxembourg und dem Fonds régional d'art contemporain de Lorraine realisiert und wird von beiden Städten unterstützt. Filippo Falaguasta, Robert Milin und Antoine Prum sind die Gäste der luxemburgischen Institution, während Biefer & Zgraggen, Thomas Hirschhorn, Marcus Kreiss, Tania Mouraud, Lucy Orta, Cécile Paris und Angel Vergara in der Stadt Metz arbeiten. Alle Künstler haben Aktionen vorgestellt, die eine direkte Konfrontation mit den Bewohnern der beiden Städte beabsichtigen.

Biefer & Zgraggen präsentieren an öffentlichen Plätzen (Bahnhof, Museum, Lokale) ein neues Video zu ihrem Projekt Télé-École d'art, wo die zwei Künstler versuchen auf ihre Art, die Kunstgeschichte unseres Jahrhunderts zu vermitteln. In 24 verschiedenen Berufssparten sich anbietend, wie z.B. als Koch, als Anstreicher oder als Barman, stellt Filippo Falaguasta seine Dienste in Luxemburg der kunstinteressierten Gesellschaft zur Verfügung. Thomas Hirschhorn zeigt in der Nähe eines türkischen Kulturzentrums eine Installation unter freiem Himmel, ausgelegt mit einer Serie von Zeichnungen und Collagen und angefertigt aus Abfallmaterial. Marcus Kreiss' Leuchtschilder ERRANCE, an Privatautos angebracht, weisen auf das Phänomen des Irrens einer ganzen Reihe von modernen Stadtbewohnern hin. Robert Milin setzt der anonymen Hochhausarchitektur einen Schrebergarten inmitten des Zentrums entgegen, eine Installation, die in Zusammenarbeit mit der ASTI und der UNIAO (Auslandsverbände) entsteht. Tania Mouraud nimmt die City Performance n°1 von 1978-79, die in Paris stattfand, in Metz wieder auf: 80 Plakate (4x3m) tragen als Aufschrift das Wort „NI"; Ende August wird das traditionelle „Fest der Mirabellen" Inhalt einer weiteren Performance sein. Lucy Orta richtet ein Atelier für Kommunikation in Metz ein, wo der Kontakt zwischen Häftlingen und Straßenpassanten durch das Durchreichen von Nachrichten über die Gefängnismauern hergestellt wird. Cécile Paris hinterfragt die Verhältnisse von Geld, Macht und des Begriffes der persönlichen Wahl durch eine Umfrage in den Straßen von Metz. Die Videoinstallationen von Antoine Prum im Luxemburger Stadtpark zeigen anonyme Parkspaziergänger; weiterhin führt er Interviews mit Passanten, die auf die Bedeutung des Ortes (Männerprostitution) hin befragt werden. Angel Vergara findet sein Aktionsfeld in der rue des Allemands, wo er eine Intervention an verlassenen Schaufenstern anbringt.Es gilt nicht eine „öffentliche Skulptur" zu schaffen, sondern die Erfahrungen, die in der Erinnerung des Stadtbewohners zurückbleiben, sollen den Stoff zur Kommunikation bilden. Die zurückbleibenden „Spuren" sind in Form von Photos, Tonbildern, Restobjekten, Videofilmen und Vorbereitungsdokumenten in der dokumentarischen Ausstellung im Casino Luxembourg zu sehen.

Ausstellungen

Teilen

Partners

In Zusammenarbeit mit der Stadt Luxemburg.Actions Urbaines ist eine Koproduktion des Casino Luxembourg und dem regionalen Kunstfonds der Lorraine.