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Carine & Élisabeth Krecké – Photographies fictives

Künstler*in(nen)
Carine & Élisabeth Krecké
Kurator*in(nen)
Bettina Heldenstein

Betrachtet man die Bilder von Carine und Élisabeth Krecké, so hat man den Eindruck, Gesichter von Film- oder Musikstars wiederzuerkennen (Isabelle Adjani, Madonna, Johnny Depp usw.). Es handelt sich jedoch zumeist um rein fiktive, der Vorstellungskraft der Künstlerinnen entsprungene Produkte. Aber ist es nicht gerade die Rolle der „wirklichen" Stars zu scheinen, zu sein als ob? Und wie kann man Illusion besser erzeugen als mit Fotografie und Film?Die von Carine und Élisabeth Krecké dargestellten, etwas entrückten Gesichter, ähneln schließlich dem, was sie zu sein scheinen, wie Michel Guérin es ausdrückt.

Nicht nur das Dargestellte, sondern auch die verwendete Technik ist verwirrend. Die fotografieähnlichen Bilder sind tatsächlich das Resultat von fast endlos computerverarbeiteten und retouchierten, von den Künstlerinnen angefertigten Zeichnungen fiktiver Personen. Dieser Verarbeitungsprozesse endet jeweils dann, wenn ein starker Ähnlichkeitsgrad zu einem fotografischen scharz-weiß Bild erreicht ist. Dank der Infografie ist es den Künstlerinnen gelungen, der Zeichnung den Anschein einer (fotografischen) Realität zu verleihen, die es nicht gibt. Der Eindruck, die Wirklichkeit vor Augen zu haben entsteht aus dieser faszinierenden Simulation. Ist man überzeugt, die Fotografie „imitiere" die Wirklichkeit besser als jedes andere Medium, so nimmt die Zeichnung dank der Infografie in den Werken von Carine und Élisabeth Krecké eine neue, entschieden zeitgenössische Dimension an.Carine und Élisabeth Krecké sind luxemburgische Zwillingsschwestern. Sie führen einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften und leben in Aix-en-Provence. Kunst und Wissenschaft gehören zu ihrem Alltag. In ihren rezenten Projekten stellen sie Überlegungen über den Stellenwert der Kunst im Vergleich zu dem der Wissenschaften an. Was ist die Rolle der Kunst in einer Zeit, die von den Zwängen immer weiter fortschreitender Wissenschaften und einer sich immer stärker globalisierenden Wirtschaft regiert wird?

Ausstellungen

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