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Christian Ragot – « Objets hors quarantaine ». Intime collection

Künstler*in(nen)
Christian Ragot
Kurator*in(nen)
Enrico Lunghi

Vom 4. Oktober bis zum 30. November 2003 veranstaltet das Casino Luxembourg eine größere Ausstellung rund um das Werk von Christian Ragot. Vom Ende der 1960er Jahre an bis heute beleuchtet sie die ungewöhnliche Laufbahn dieses französischen Designers, der am Rande des institutionellen Designs arbeitet. Es ist das erste Mal, dass eine so bedeutende Vielzahl seiner Objekte zusammen im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden.Der rote Faden, der die Arbeiten von Christian Ragot miteinander verbindet, zeichnet sich durch dessen verspielte künstlerische Haltung in Bezug auf die Konzeption funktioneller Objekte aus. Diese wiederum spiegeln, auf ihre Art und Weise, die konzeptuelle Verspieltheit ihres Erfinders wider und überschreiten somit ihre eigentliche praktische Bestimmung. „Ich entleihe bei den Hausierern, den Gauklern, dem herumfahrenden Volk, den Zigeunern und den Nomaden eine für das institutionelle Design ungewöhnliche Haltung, eine, die dem Know-How entgegenkommt und die unmittelbare Beziehung begünstigt, um unsere Rollen zu entmystifizieren." (Christian Ragot, 2000)

Bei jeder neuen Arbeit befolgt Christian Ragot die Devise der ewigen „Avant-Garde", die er durch Beobachtung und ständige Hinterfragung der Lebensweisen umsetzt, sowie durch den Gebrauch von „neuen" Materialien, wie thermogeformte Kunststoffe, verschiedenste Schaumstoffe, PVC usw. Er ist jedoch nicht bemüht, die Spitzentechnologie um jeden Preis miteinzubeziehen. Tatsächlich ist sein Gebiet eher das der „Soft-Tech": er wandelt in gewisser Weise die aus dem Industrie-Design hervorgegangenen Materialien ab, um sie in einem häuslich-privaten Rahmen anzusiedeln, was immer wieder Erstaunen und „Zaudern" hervorzuruft.Ein anderer Aspekt seiner Vorgehensweise besteht darin, selber Fotos von seinen Objekten anzufertigen. Er setzt sie in Szene (übrigens oft auf ganz überraschende Art und Weise), d. h, außerhalb ihres ursprünglichen zweckmäßigen Kontextes, und verleiht ihnen so einen zusätzlichen, poetischen Wert. Christian Ragot löscht die sichtbaren Grenzen zwischen Kunst und Design. Der Abstand zu seiner Tätigkeit als Designer ermutigt den Betrachter, seiner eigenen Fantasie freien Lauf zu lassen und somit aktiv Stellung gegenüber dem Werk zu beziehen.Die Ausstellung im Casino Luxembourg ist bestrebt, den visionären Aspekt Christian Ragots durch eine Auswahl seiner bedeutendsten Objekte zu zeigen: Sas gonflable - kurzlebig und unstet -, 1985 im Salon des Artistes Décorateurs vorgestellt, oder Alcôve 2000bis - ein Meilenstein in der Geschichte des Designs (die ursprüngliche Arbeit, Alcôve 2000, wurde 1969 im Salon des Artistes Décorateurs präsentiert und ist Bestandteil der Sammlung des FNAC - Centre Pompidou, Paris) u.a. Rezente, noch unveröffentlichte Objekte, wie der ovale Tisch „Monica" und andere Arbeiten für die Tischkultur, stellen das Autorendesign Christian Ragots unter Beweis.

Ausstellungen

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Partners

Wir danken für ihre Mitarbeit an diesem Projekt: Groupe ORTH SA, CPIF - Centre photographique d'Ile-de-France und Ligne ROSET SA.