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Inviter 3 / Giovanni Anselmo

Künstler*in(nen)
Giovanni Anselmo
Kurator*in(nen)
Michel Assenmaker

Giovanni Anselmo bearbeitet sein Werk nach dem Gewicht, der Verdrehung, der Schwerkraft, der Richtung, der Teilbarkeit der Materie, der Induktion, usw., kurz, nach Richtlinien, die eine Materie objektiv definieren. Doch der Künstler verwendet diese Paradigmen, so dass sie sich unterschiedlichen Aufgaben stellen müssen: Hauptaufgabe ist, dass die Fähigkeit, uns einzuordnen, gegeben ist. Dies könnte heidnische Form annehmen: die Symbole, die uns im religiösen Bereich begleiten, wurden hier durch ein neues Reflexionsmuster ausgetauscht, das ich eben flüchtig zu skizzieren versuchte. Auf diese Weise knüpft der Künstler gleich an zwei Aussagen an, denn er stellt gleichzeitig die Vorgehensweisen vom metaphysischen und vom wissenschaftlichen Typus in Frage. Doch keiner der beiden Bereiche schöpft das vorgelegte Paradigma voll aus: Es bedarf eines Kunstwerkes, um sich orientieren zu können.

Inviter ist eine Ausstellung, die sich in der Aufsplitterung der Zeit entfaltet. Der einzige Anhaltspunkt im Casino Luxembourg ist der Ort, wobei zwei Ausstellungsräume, die den sieben Künstlern zur Verfügung stehen, gemeint sind. Außer für On Kawara, dessen Werke eine Sonderstellung einnehmen. Diese Werke werden begleitend zu den anderen Künstlern im Rahmen von Inviter an anderer Stelle vorgestellt. Da Inviter über eine längere Zeitperiode stattfindet, sind wir als Betrachter gefordert, eine Kontinuität, die vorerst nicht vorhanden ist, einzufügen. Die Entscheidung einer Auswahl und die Präsenz anderer Werke an einem gleichen Ort während einer Ausstellung, können die Diskontinuität nicht aufheben. Meine Wahl verleitet nur zu folgender Aussage - wie Mallarmé einst formulierte - „du fond d'un naufrage, le heurt successif sidéralement d'un compte total en formation", wo der Künstler sich bemüht, um „Toute pensée émet un Coup de Dés" zu realisieren.

Ausstellungen

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