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Mark Lewis – Landscapes

Künstler*in(nen)
Mark Lewis
Kurator*in(nen)
Enrico Lunghi

Die Ausstellung umfasst sechs Filme von Mark Lewis, in denen Landschaft und Stadtansichten eine besondere Rolle spielen. Seine Filme sind das Ergebnis eines langen Arbeitsprozesses (Ortung, Dreh und Schnitt), bestehend aus unzähligen Ortungen sowie genauen Orts- und Kontextergründungen die der Künstler schließlich seiner Vorstellung entsprechend verwandelt und in Szene gesetzt hat. Daher ist der Eindruck der Schlichtheit in seinen Filmen nur ein scheinbarer: Die Kamerabewegungen, die Anordnungen, das Licht und das Spiel der Figuren stützen sich ebenso auf lebensnahe Situationen wie auf imaginäre und berufen sich häufig auf die klassische Malerei und das Kino.In Algonquin Park, Early March (2002) enthüllt der Kamerazoom nach und nach eine überwältigende Landschaft, in die sich - auf fast surrealistische Weise - Schlittschuhläufer auf einer kleinen rechteckigen Fläche einfügen, die speziell für diesen Zweck hergerichtet wurde. Die schicksalhaft anmutende Fahrt des kleinen Bootes durch die erhabenen Gefilde des Drehortes von Algonquin Park, September (2001) dagegen ist ebenso wenig zufällig.

Wenn Windfarm (2001) als ironische Anspielung auf die große Tradition der amerikanischen Western verstanden werden kann - eine Reiterin inspiziert in Begleitung ihres Hundes einen Trupp Windmühlen - so scheint Airport II (2005) dem Zuschauer Action zu versprechen - was aber schließlich nicht eingehalten wird - nach dem Vorbild bekannter Fernsehserien. Das Gleiche gilt für Jay's Garden, Malibu (2001), der an einem typischen Drehort für Pornofilmproduktionen entstanden ist. Die Kamera erforscht das Terrain, erhascht aber nichts weiter als vorbereitende Handlungen und nichtssagende Gespräche, die noch nichts von der systematisch programmierten Freizügigkeit erahnen lassen, welche die Filme, die sonst hier gedreht werden, an den Tag legen.In Tenement Yard, Heygate Estate (2002) ist schließlich die Stadt mit ihren Gebäuden, ihren anonymen Bewohnern und spielenden Kindern der Mittelpunkt des Interesses. Aber auch hier sind die Abläufe, die an ein kleines Lustspiel erinnern, nur scheinbar zufällig. Alle Beteiligten spielen eine präzise einstudierte Rolle, und die Bildeinstellungen verweisen auf die romantische und realistische Malerei des 19. Jahrhunderts.

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Unterstützt durch die kanadische Botschaft in Brüssel.