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Mois européen de la photographie – Mutations 1

Künstler*in(nen)
AES & F, Philippe Ramette
Kurator*in(nen)
Paul Di Felice, Pierre Stiwer

Im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie finden zeitgleich Ausstellungen in Paris, Berlin, Wien, Rom,  Bratislava, Moskau und Luxemburg (Casino Luxembourg und Chapelle du Rham) statt. Zu diesem Zweck wurde eine  gemeinsame Auswahl an Künstlern und Künstlerinnen getroffen, die jeweils eine dieser sieben Hauptstädte vertreten.Der Beginn des dritten Jahrtausends bringt für das Medium Fotografie grundlegende Veränderungen mit sich. Im Zuge rasanter technischer Entwicklungen verabschiedet sich eine Generation junger zeitgenössischer Künstler von den Regeln und Traditionen ihrer Vorgänger. Diese Entwicklung ist unter anderem an der Art und Weise abzulesen, wie diese Künstler wahlweise großformatige Fotos, Videos oder Installationen benutzen, um Inhalte zu vermitteln. Aus unter-schiedlichen künstlerischen Sparten wie der Malerei, der Installationskunst oder generell der Bildbearbeitung kommend, erfinden sie neue Schaffensprozesse - ganz so als sei die Zeit der reinen Fotografie mit dem Ausklang des 20. Jahrhunderts zu Ende gegangen.

Von der traditionellen Fotografie behält die zeitgenössische Praxis lediglich eine Herangehensweise, eine Haltung, bestimmte Prozesse oder bildnerische Mittel zurück. Dabei spielt die zeitgenössische Fotopraxis mit dem Licht, welches entweder chemisch oder digital auf lichtempfindlichen Oberflächen festgehalten wird. Fotografie heute agiert folglich als Markierung im Fluss der Zeit, entledigt sich aber gleichzeitig ihrer traditionellen Funktion als Darstellung der Realität.Das Thema der Mutation ist eng mit der Frage der Post-Fotografie verknüpft, die bei der Auswahl der Künstler im Zen­trum der Überlegungen der Luxemburger Kuratoren stand. Die Ausstellung Mutationen 1 im Casino Luxembourg zeigt Arbeiten von AES & F (Tatiana Arzamasova, Lev Evzovich, Evgeny Svyatsky, Vladimir Fridkes) und Philippe Ramette.Die Moskauer Künstlergruppe AES & F zeigt großformatige Aufnahmen weiß gekleideter Kinder, deren starre Blicke und Posen an Modeaufnahmen erinnern. Ihr makelloses Erscheinungsbild widerspricht jedoch ihrer Gestik: In den Händen halten sie Schusswaffen, die offensichtlich nicht zum Spielzeug taugen.Der französische Künstler Philippe Ramette untersucht seinerseits Gegensätze unserer Zeit, in der Wirklichkeit und virtuelle Welten gleichberechtigt nebeneinander existieren, anhand einer bildnerischen und fotografischen Arbeit zum Thema der Schwerelosigkeit. Er setzt sich selbst in jeder seiner Aktionen/Fotografien in Szene und hinterfragt, indem er jeweils Objekte, Systeme und Situationen erfindet, geläufige Denk- und Rezeptionsmuster. Seine analogen Fotografien, die sich dem Trend der digitalen Fotografie widersetzen, werden zum Vorwand unterschiedlichster körperlicher  Experimente und Belastungen, denen der Künstler sich in extremen Situationen unterwirft. Seine Inszenierungen des eigenen Körpers sowie die speziell für die Aktionen angefertigten Objekte lassen die Zuschauer immer wieder über den Wahrheitsgehalt des Gezeigten zweifeln, obwohl seine Interventionen in der Realität nachvollziehbar sind.

Ausstellungen

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Partners

Eine Koproduktion mit Café-Crème, Alcatel, Instituto Italiano Di Cultura.