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Next Flag 2 : William Kentridge & Olu Oguibe

Künstler*in(nen)
William Kentridge & Olu Oguibe
Kurator*in(nen)
Fernando Alvim, Simon Njami

Vom 4. Oktober bis zum 30. November 2003, im Rahmen des internationalen Projekts Next Flag, werden erneut zwei Räume des Casino Luxembourg als europäischer Satellit des Zentrums für zeitgenössische Kunst in Afrika dienen. Hier werden nun, nach Ingrid Mwangi/Robert Hutter and Godfried Donkor, die Künstler William Kentridge und Olu Oguibe ihre Arbeiten präsentieren.„Alles ist Zeichnung" für William Kentridge (Johannesburg, 1955). Aber man täusche sich nicht: Dieser südafrikanische Künstler, dessen künstlerische Tätigkeit sehr vielfältig ist und sich auf viele Gebiete erstreckt, verwendet seine Zeichnungen (er selbst spricht gerne von „angewandter Zeichnung) - meistens Kohle auf Papier - als Ausgangspunkt für seine Zeichentrickfilme („zwei Dimensionen verschieben sich durch die Zeit") oder er integriert sie in Theaterstücke oder Opern, deren Regisseur er oft ist.

Im Casino Luxembourg präsentiert er eine Auswahl von Zeichentrickfilmen der Serie Drawings for Projection (Sammlung Hans Bogatzke), die die in Johannesburg angesiedelte Geschichte von Soho Eckstein (einem „überkapitalistischen" Minenbesitzer) und von Felix Teitlebaum (einem romantischen Künstler, Kentridges Alter Ego) erzählt. Die Filme handeln von der Problematik der (Post)Apartheid Ära, so etwa von der Umverteilung der Grundbesitze, der Veränderung des Landschaftsbildes als Konsequenz der massiven Ausbeutung natürlicher Ressourcen, sowie von der Herausbildung einer eigenen Identität.Die Installation Ashes des Nigerianers Olu Oguibe (1964, Aba) beinhaltet einerseits die Präsentation eines einheimischen post-apokalyptischen „Details" als Folge einer enormen Katastrophe, andererseits fiktive, auf Papier festgehaltene und an der Wand angebrachte Zeugnisse, die den Anschein erwecken, als wären sie Jahre nach der Naturkatastrophe zusammengetragen worden. Das Hauptthema - die Erinnerung - ist sowohl in der Vergangenheit (die Katastrophe), der Gegenwart (der Zuschauer, der die Installation betrachtet) und der Zukunft (die Zeugnisse) angesiedelt, und verleiht so die Möglichkeit diese Tragödie unter verschiedenen zeitlichen Aspekten zu sehen. Aus dem Gedächtnis heraus verfasst, sind die zahlreichen Erinnerungen an dieses Unheil desto mehr Berichte ein und desselben Horrors - ohne diesen jemals jedoch zu verleugnen oder ihn zu banalisieren. Nur das Wort „ashes" (Asche) taucht in jedem Zeugnis immer wieder auf und macht durch die Assoziierungen des Betrachters einer Art von unterschwelliger Botschaft Platz, deren Wortlaut man mit dem berühmten „Asche wird zu Asche, Staub wird zu Staub" zusammenfassen könnte.

Ausstellungen

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Partners

Next Flag wurde vom Espace Camouflage in Brüssel organisiert, basierend auf einer Idee von Fernando Alvim und Simon Njami.