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Olaf Nicolai – Odds and Ends

Künstler*in(nen)
Olaf Nicolai
Kurator*in(nen)
Sandra Kolten

Vom 4. Oktober bis zum 30. November 2003 präsentiert das Casino Luxembourg die Installation Odds and Ends des deutschen Künstlers Olaf Nicolai (geboren 1962 in Halle/Saale; lebt und arbeitet in Berlin). Odds and Ends zeigt „Editionen, die in direkter Referenz zu Ausstellungsprojekten oder Installationen entstanden sind, diese repräsentieren oder als Gebrauchsanweisungen zu ihrer Realisation dienen können. Der Editionsraum wird bei jeder Präsentation aktualisiert. Er gleicht einer „Retrospektive aus der Box", durch die, en miniature, konzeptionelle und formale Beziehungen zwischen verschiedenen Arbeiten nachvollziehbar werden. Im Arrangement von Tapeten, Kleidungsstücken, einem Teppich oder Parfüm mit Notizbüchern, Postern, Publikationen, CD-Roms und Souvenirs erscheint Odds and Ends als ein „privates Interieur on display". [Olaf Nicolai, Rewind Forward, Hatje Cantz, 2003]

Wenn Olaf Nicolai diese Objekte unter dem Begriff „Edition" subsumiert, so bezeichnet dies den kleinen, modellhaften Maßstab ebenso wie den Aspekt der Vervielfältigung und der Reproduktion. Diese zunächst äußerliche Zuschreibung erweist sich zugleich als grundlegendes Funktionsprinzip der Arbeiten. Zahlreiche Objekte aus Odds and Ends stellen sich als Handlungs- bzw. Produktionsanleitung dar, wie etwa die Schnittmusterbögen der Pirate Edition (2000), die zum Selbstnähen von Markenkleidung auffordern. Andere Arbeiten, z.B. das Buch 30 Farben (2000), beinhalten sämtliche Elemente zur Realisierung einer raumgreifenden Installation, oder sie miniaturisieren Ausstellungsprojekte in Form von Bastelbögen (Landschaft, metaphysisch und konkret, 1999).Aus dieser Perspektive erschließt sich auch der Zusammenhang zwischen Edition und installativen Werken Nicolais als ein Verhältnis der wechselseitigen Spiegelung bzw. Übersetzung. Nicht selten liegen bereits existierende Modelle oder Baupläne zugrunde, deren Reproduktion jedoch neue Reflexions- und Handlungsspielräume eröffnet. Durch dieses Verfahren tritt zum einen die „Gemachtheit", d.h. der Produktcharakter des zitierten Objekts hervor; zum anderen werden die semantischen Verschiebungen deutlich, die mit der wiederholenden Aneignung einhergehen.

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Mit der Unterstützung des Institut für Auslandsbeziehungen.