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Simone Decker - Cà del Duca

Künstler*in(nen)
Simone Decker
Kurator*in(nen)
Enrico Lunghi

Ist jede Ausstellung eine Herausforderung an die Grenzen des Imaginären und des Traumes, an körperliche und materielle Widerstände, an Hindernisse in bezug auf Organisation und Veränderung des Raumes, so gilt diese Anschauung ganz besonders für die Arbeiten von Simone Decker, die das Grossherzogtum Luxemburg auf der Biennale von Venedig vertritt. Es ist schwierig im voraus zu sagen, worauf man sich mit dieser Künstlerin einlässt: Ihre Eingriffe in den Raum, dessen sie sich bemächtigt, werden, jenseits jeglicher deterministischen Bedeutung, geprägt von den ihn gestaltenden, vielfältigen Facetten und Geschichten, sowie von den Spannungen, die sich bei der Auseinandersetzung zwischen Künstlerin und Raum anhäufen. Sie bevorzugt einfache, banale, manchmal unerwartete Materialien (Latex, Klebeband, selbsthaftende Plastikfolie), vor Ort gefundene, wiederverwertete Elemente, greift aber auch auf die Fotografie und Videokunst zurück, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, den Raum verlockend und abstoßend, konstruktiv und zergliedert darzustellen.

Für die Biennale von Venedig zieht Simone Decker in ein historisches Gebäude am Canale Grande, die Cà del Duca, erstes architektonisches Beispiel der Renaissance in Venedig, das derzeit zum größten Bauwerk der Stadt werden sollte. Eine doppelte Baustelle, könnte man sagen, denn gleichzeitig zur Inbesitznahme des Ortes durch Simone Decker finden auch Renovierungsarbeiten statt.Die Cà del Duca, in der Nähe des Palazzo Grassi wird fortan die Luxemburger Teilnehmer an den nächsten Biennalen von Venedig beherbergen.Dieses Gebäude verdankt seinen Namen dem Herzog Sforza von Mailand, der im Jahr 1453 den Architekten Filarete mit dem Bau beauftragte. Das Projekt spiegelte die ehrgeizigen Pläne seines Auftraggebers wider, denn der Palast sollte der größte seiner Art in Venedig werden. Doch, die Lagunenstadt, die stets bemüht war, dass niemand ihre Machtposition in Frage stellte, enteignete den Herzog Sforza, und die kaum begonnenen Arbeiten wurden unterbrochen. Später vollendete die Republik das Bauwerk in einem bescheideneren Maßstab. Nur die Grundrisse und die Ecke des Palastes, mit ihrer Kolonne und den "bugnato"-Elementen an der Fassade, zeugen heute noch vom ursprünglichen Vorhaben, das erste architektonische Beispiel von Renaissance-Kunst in Venedig zu schaffen.Die Cà del Duca diente Titian als Atelier bei der Fertigung der Gemälde für den Dogenpalast, bevor sie in den Besitz der Familie Nani-Mocenigo überging, Verwandte der Le Gallais. Dieses lange Zeit dem Publikum zugängliche Gebäude beherbergte die Porzellansammlungen des Grafen Marino Nani-Mocenigo und die Sammlung asiatischer Kunstgegenstände von Hugues Le Gallais, früherer Botschafter des Grossherzogtums in Washington. Dieser verwandelte den Palast im Jahr 1963 in ein Museum.Die Renovierung der Museumsräume im Erdgeschoss wurde den venezianischen Architekten Francesco da Mosto und Vanni Molinari anvertraut.

Ausstellungen
Biennale von Venedig

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Partners

Mit der Unterstützung von: Fonds Culturel National und Banque Internationale à Luxembourg.Die Eröffnung wird in Zusammenarbeit von Domaine viticole Laurent et Benoît Kox, Remich und Brasserie Bofferding realisiert.